brauKUNST
Bild:Nach den Versuchen: Textarbeit
Bild:Die Nüchternheit der Chemie
Bild:Schönheit
Bild:Finale Schreibarbeit
SCHULE: BORG Mistelbach
2130 Mistelbach, Brennerweg 8
www.borgmistelbach.ac.at
KULTURPARTNER: Institut für narrative Kunst (INK) Niederösterreich
2154 Gaubitsch, Kleinbaumgarten 31
www.ink-noe.net
TEILNEHMER/INNEN:
Alter: 17–20 Jahre
Anzahl: 32
PROJEKTBESCHREIBUNG:
Erstmalig wurde eine Kombination aus Chemie-Unterricht und Literaturworkshop umgesetzt, auch um der These nachzuspüren, worin deren Sprachgebrauch einander ähnlich ist, worin er differiert. Zwei Versuchsreihen (Destillieren von Aromen aus Orangenschalen, Färben durch Wurzelextrakte und Chloride) wurden durchgeführt und die Rolle der Sprache thematisiert: wahrnehmen, beobachten, ohne Schlüsse zu ziehen. Mit Hilfe des Oral Storytellings, das gleichfalls bei den Sinneswahrnehmungen ansetzt, wurde das Erlebte rekapituliert, in der Erinnerung verankert, Zeit sowie Ort forciert und der Mensch in Bezug zum Versuch gesetzt. Dass bei der Gewinnung eines ätherischen Öles ein unreiner Orangenduft gewonnen wurde, erfreute zwar weniger die Chemie – vulgo "Das riecht nach Bio-Kompost mit Orangenschalen!" – kam jedoch dem Erzählen zugute, da sogleich Emotionen (Enttäuschung, Frustration, Unschlüssigkeit …) mit im Raum standen.
Auf Basis des Oral Storytellings wurden gattungsunabhängige Erzählentwürfe gefertigt. Aus ihnen wurde final eine Quintessenz auf einer Metaebene destilliert. Zu verstehen, dass darunter keineswegs eine Inhaltsangabe gemeint ist, wurde durch das Erinnern des zuvor erlebten Destillier-Versuchs möglich: eine Aussage/einen Duft/ein Statement gewinnen, indem die Essenz destilliert wird.
– Dr.in Marlen Schachinger-Pusiol