Ich bin ich bin ich bin ich!

SCHULE:
Neue Mittelschule Glasergasse, Wien
1090 Wien, Glasergasse 8
http://www.glasergasse8.at/

KULTURPARTNER:
Trick-my-Film
1150 Wien, Sechshauserstraße 28/13
http://www.trickmyfilm.com

TEILNEHMER/INNEN:
Alter: 12–14 Jahre
Anzahl: 17

KURZBESCHREIBUNG:

17 Schülerinnen und Schüler der 3A setzen sich im Schuljahr 2019/20 mit dem Thema „Identität“ auseinander. Die Telnehmenden haben unterschiedlichste kulturelle Wurzeln, einige von ihnen leben viele Jahre in Wien, einige erst seit kurzem.

In Gesprächen kommen häufig – oft unvermittelt – Aussagen wie: „Ich bin sicher keine Wienerin! Ich bin Afrikaner!“, „Ich bin stolzer Türke! Ich möchte gar keine Österreicherin sein!“ Auch: „Ich finde diese ganze Diskussion blöd.“ Bilder von Männlichkeit, Weiblichkeit, Bilder von kulturell/religiös wertvoller Lebensführung sind ein Thema. Sprache, Familie, Freundeskreis, ... werden als Bausteine des Selbstbildes einmal mehr, einmal weniger als Argumente angeführt.

Eine Filmproduktion gibt den Schüler/inne/n die Möglichkeit, sich ihren eigenen Vorstellungswelten zu Identität wie jenen der anderen mittels Bildern, Sprachen, Sprechen, Bewegung und möglichen körperlichen Transformationen zu nähern. Wie das Modell des „Hybriden“, so könnte visuell das Konstruierte/Zusammengefügte des Trickfilmes helfen, eine erste Ordnung in das Selbstbild zu bringen.

Die Begriffsfindung findet im produktiven Austausch zwischen Schüler/inne/n, Lehrerin und Filmteam in der Auseinandersetzung in und mit unterschiedlichen Sprachen statt. Naturgemäß gibt es sprachlich oft keinen gemeinsamen Nenner, aber den Jugendlichen gelingt es mit Hilfe des Mediums Film, in die Gedanken- und Meinungswelt der anderen einzutauchen und sprachlich zu interagieren, sich selbst zu öffnen und Begriffe mit möglichst vielen Konnotationen zu belegen:

Welche Bausteine des Selbstbildes sind zur Zeit der Produktion gerade wesentlich?
Welche Bilder werden aus der Familie / Religion / Kultur / dem Freundeskreis ... gerne übernommen, welche Bilder werden abgelehnt?
Wie fühlt es sich an, wenn man davon ausgeht, dass man eine wertvolle Ansammlung verschiedener Teile ist?
Kann ein zufriedenstellendes, „schönes“ Selbstbild entstehen?
Hat Humor Platz oder brauche ich eine andere Art der visuellen Umsetzung, um mit meinem „Bild vom Selbst“ zufrieden zu sein?
Welches Bild soll/kann öffentlich sichtbar sein?

Solchen Fragen wird im Workshop mit Trick-my-Film nachgegangen. Anlass ist die spürbare Chance, dass Jugendliche grenzüberschreitende Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens friedvoll und aggressionsfrei in Frage stellen können.