Eingetippt versus Face to Face – Ein Theaterprojekt

SCHULE:
Berufsschule für Handel und Administration Panikengasse, Wien
1160 Wien, Panikengasse 31
http://www.bsha.at

KULTURPARTNER:
Theater Drachengasse
1010 Wien, Fleischmarkt 22/Eingang Drachengasse 2
http://drachengasse.at

TEILNEHMER/INNEN:
Alter: 15–19 Jahre
Anzahl: 16

KURZBESCHREIBUNG:

Die Berufsschule für Handel und Administration und das Theater Drachengasse können bereits auf ein erfolgreiches Theaterprojekt zurückblicken und setzen diese Kooperation im Schuljahr 2019/20 auf Basis eines erprobten Dialogveranstaltungs-Konzepts fort.

Die Schülerinnen und Schüler untersuchen in „Eingetippt versus face to face“ in praktischen Übungen (Theaterimprovisationen), wie sich digitale Kommentare verändern, wenn sie der physischen Wechselseitigkeit zweier oder mehrerer Menschen ausgesetzt sind. Jede/r einzelne erprobt am eigenen Leib die Vielschichtigkeit der analogen Kommunikation (Körpersprache, Emotionalität, Unausgesprochenes ...), um sie mit digitaler Kommunikation zu vergleichen und in Beziehung zu setzen.

Ein Beispiel: Eine Schülerin, ein Schüler eröffnet im Theaterraum einen Blog, indem sie/er sich den anderen vorstellt, sagt, worum es in ihrem/seinen Blog geht, und ein erstes persönliches Statement abgibt. Die übrigen Teilnehmer/innen setzen sich jetzt auf die bereitgestellten Stühle und geben ihrerseits einen Kommentar ab. Dabei vermeiden sie Augenkontakt, und alle konzentrieren sich ganz aufs Zuhören. Diese Mischform aus digitalen und analogen Kommunikationsweisen ermöglicht es, Themen zu behandeln, die den Schüler/innen wichtig sind, und dabei kritisch, aber auch unterhaltsam Kommunikatiosweisen zu reflektieren.

Die Möglichkeit, digital zu kommunizieren, Gedanken und Gefühle einzutippen, scheint unser Bewusstsein für das Gegenüber zu reduzieren. In improvisierten Paar-Szenen nehmen die Schüler/innen einen selbst gewählten digitalen Kommentar als Ausgangspunkt für einen Dialog. Auf diese Weise machen sie das zwischenmenschliche Ausmaß eines Kommentars erlebbar und schärfen ihr Bewusstsein, ohne in „gut“ und „böse“ einteilen zu müssen.

In diesem Workshop setzen sich die Teilnehmer/innen aktiv mit den Fragen auseinander: An wen wende ich mich? An alle? An niemand bestimmten? An meine Freunde? Was erhoffe oder fürchte ich durch meinen Kommentar? Die unmittelbare Reaktion eines tatsächlichen Gegenübers hat eine andere Qualität als die digitale Antwort.